Typische Absencen
Das wesentliche Merkmal ist eine kurze Bewusstseinspause. Diese tritt bei einer
Absence plötzlich auf und dauert meist nur 5 bis 10 Sekunden, auch bis 20
Sekunden, selten länger.
Die Kinder selber merken davon nichts……..höchstens am Ende des Anfalls, wenn sie
merken das sie irgendwie „den Faden verloren haben“
Während der Absence ist das Kind nicht ansprechbar und hat meist die Augen etwas
nach oben gedreht, die Lider halb geschlossen.
Atypische Absencen
Der Unterschied zu einer typischen Absence liegt darin, das sie meist etwas
länger dauern ( 30 bis 60 Sekunden, manchmal sogar noch länger) und das sie
langsam beginnen und auch enden.
Das Bewußtsein ist oft nur getrübt und eine verminderte Reaktion auf Ansprache
bleibt erhalten. Allerdings reagiert das Kind sehr verlangsamt. Manchmal dauert
es bis zum Ende der Absence bis das Kind der Aufforderung nachkommt, die man ihm
während der Absence gestellt hat.
Begleiterscheinungen sieht man selten, höchstens ein leichtes, kaum sichtbares
Zucken im Gesichtsbereich, z.B. leichtes Lidflattern oder Zuckungen der
Mundwinkel.
Komplexe Absencen
Bei den meisten Betroffenen fallen außer der Bewusstseinspause bei den Absencen
noch andere Erscheinungen auf. Man spricht dann von ausgestalteten oder
komplexen Absencen.
Hier unterscheidet man zwischen :
Reklinativen Absencen - Hier bei werden Kopf und Oberkörper
zeitlupenartig langsam, meist steif, manchmal ruckend nach hinten geneigt ("Sternkucker").
Die Augen bleiben dabei starr nach vorn gerichtet oder werden - öfter - langsam
nach oben gewendet
Myoklonischen Absencen – Hier bei zeigen die Kinder während der Absence
meist Muskelzuckungen, also Myoklonien. Diese werden meist im Gesicht auftreten,
z.B. rythmisches Zucken der Augenbrauen. Können aber auch übergreifen auf den
Schulterbereich, oder auch auf die Arme.
Absencen mit Automatismen – Diese sieht man, wenn die Bewusstseinspause
über 10 Sekunden dauert. Häufig treten gleichförmig ablaufende Bewegungsfolgen
auf, die Automatismen. Dazu gehört Schmatzen, Schlucken, Kauen, Lecken, oder ein
Nesteln und Zupfen mit den Händen.
Blinzelabsencen – Hierbei blinzeln die Kinder verstärkt, haben teils
Lidflattern.
Tonische Absencen – Hier bei tritt eine leichte Versteifung der
Körperhaltung, oder auch nur einzelner Körperteile auf.
Versive Absencen – Hier bei sieht man eine Wendung des Kopfes und der
Augen zu einer Seite.
Absencen mit Tonusverlus – Hier bei verliert der Körper für einen kurzen
Moment jegliche Körperspannung. Dieses kann zu unangenehmen Stürtzen führen!
Vegetative Absencen – Hier bei kommt es zu Pupillenerweiterung, Erröten,
Erblassen oder Einnässen
Der Absencen-Status:
Wie bei jeder Anfallsform kann es auch bei den unterschiedlichen Absencen-Formen
zu einem Status kommen. Dieser kann so aussehen dass das Kind durchgehend in der
Absence bleibt, oder das es eine Folge gibt von vielen Absencen die sich
zwischendurch kurz lösen. Bei beiden Formen sollte man eingreifen und ein
Notfall-Medikament verabreichen!
|