Beim tonischen Anfall kommt es zu einer
allgemeinen Versteifung der Muskulatur. Überwiegt die Anspannung der
Beugemuskeln, kommt es zu einer Beugehaltung des Körpers, wobei die Arme gebeugt
oder gestreckt oder emporgehoben werden. Überwiegt dagegen die Anspannung der
Streckmuskulatur, kann hieraus eine Überstreckung des ganzen Körpers
resultieren. Die Dauer solcher Anfälle beträgt normalerweise bis zu 30 Sekunden.
Aber bei Dravet ist ja leider nichts normal, und so kann es auch bei dieser
Anfallsform sogar zu einem Status kommen.
Tonische Anfälle treten bevorzugt aus dem Schlaf heraus auf. Im Schlaf haben sie
häufig eine milde Form: kurzes Überstrecken des Kopfes, der sich dabei ins
Kopfkissen drückt, verbunden mit einem kurzen Öffnen der Augen. Diese kurzen
Anfälle aus dem Schlaf heraus können leicht übersehen werden. Wenn die tonische
Verkrampfung der Brust- und Bauchmuskulatur zu einem gepressten Schrei führt,
werden Eltern oder Beobachter auf die Anfälle aufmerksam. Die Kinder werden oft
kurz wach, schlafen dann aber schnell wieder weiter. Treten tonische Anfälle aus
dem Wachzustand beim Gehen oder Stehen auf, können sie zu schweren abrupten
Stürzen mit der großen Gefahr von Verletzungen führen.
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