Fokaler Anfall
Mit der Bezeichnung einfach fokal wird ein Anfall beschrieben, der von einem eng umschriebenen Hirngebiet ausgeht. Der Betroffene ist bei Bewusstsein und erlebt den Anfall in seiner ganzen Ausprägung mit. Er kann hinterher beschreiben, was er erlebt hat.


Bei den einfach fokalen Anfällen kann es zu örtlich umschriebenen Muskelzuckungen kommen, zum Beispiel in einer Gesichtshälfte oder in einer Hand. Diese Muskelzuckungen können sich in benachbarte Gebiete der gleichen Körperseite ausbreiten.
Weiterhin gibt es einfache fokale Anfälle mit vielfältigen Sinneswahrnehmungen. Manche Betroffene haben ungewöhnliche Empfindungen in einem Körperteil, sehen Licht-, Farberscheinungen oder Bilder, oder die Gegenstände ihrer Umgebung werden als zu groß oder zu klein gesehen. Wiederum andere Patienten hören Musik, Stimmen oder Geräusche. Oft wird von Betroffenen auch über angenehme oder unangenehme Geruchsempfindungen oder Geschmacksempfindungen berichtet. Schließlich gibt es noch Betroffene, denen im Anfall schwindlig wird.
Viele der vom Betroffenen wahrgenommenen Empfindungen lassen sich nicht in Worte fassen und werden von ihnen als "komisches Gefühl" bezeichnet. Oft handelt es sich um Empfindungen, die im Oberbauch auftreten, von dort nach oben steigen und angstgetönt sein können. Andere Betroffene geben Herzklopfen, Druckgefühl auf der Brust an, oft wird auch von Angst und innerer Unruhe berichtet.


Alle diese Sinneswahrnehmungen, die der Betroffene selbst bemerkt und auch beschreiben kann, kennzeichnen die sog. Aura . Damit ist gemeint, dass die Aura oft Anfälle mit Bewusstseinsverlust einleitet.
 
 

Sylke Thomaschewski     krokolady@gmx.de